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Kardiale Bildgebung

Informationen zur kardialen Bildgebung

 

Ansprechpartnerin kardialer Ultraschall: 

Dr. Kerstin Piayda, MSc
Oberärztin

E-mail: kerstin.piayda@uk-gm.de

 

 

Die kardiale Bildgebung spielt eine zentrale Rolle in der Diagnostik, Risikostratifizierung und Verlaufskontrolle kardiovaskulärer Erkrankungen. Verschiedene bildgebende Verfahren ermöglichen eine differenzierte Darstellung der Herzstruktur, -funktion und -durchblutung sowie der koronararteriellen und extrakardialen Gefäßanatomie. Die Auswahl des Verfahrens richtet sich nach der Fragestellung, dem klinischen Kontext und der Verfügbarkeit.

In der Kardiologie am Standort stehen Ihnen folgende Ultraschallverfahren zur Verfügung:

  • Transthorakale Echokardiographie (TTE): Die TTE ist das primäre, nicht-invasive Standardverfahren der kardialen Bildgebung. Sie ermöglicht die Beurteilung der kardialen Morphologie, globalen und regionalen Pumpfunktion, Klappenfunktion sowie die Abschätzung hämodynamischer Parameter. Aufgrund ihrer breiten Verfügbarkeit, hohen Aussagekraft und Unbedenklichkeit ist die TTE ein unverzichtbares Instrument in der täglichen klinischen Praxis.
     
  • Transösophageale Echokardiographie (TEE): Die TEE bietet eine hochauflösende Darstellung von Strukturen wie dem Vorhofseptum, dem linken Herzohr, der Aortenwurzel und der  Herzklappen. Sie ist indiziert bei Verdacht auf Endokarditis, Thromben im linken Vorhof, Klappenprothesenkomplikationen oder bei der Planung interventioneller Eingriffe. Durch die Nähe zum Herzen liefert sie Bilder in diagnostisch hoher Qualität, erfordert jedoch eine Sedierung und ist semi-invasiv.
     
  • Stress-Echokardiographie: Die Stress-Echokardiografie kombiniert die klassische Echokardiografie mit einer Belastung – entweder körperlich (Fahrradergometrie) oder pharmakologisch (z. B. Dobutamin) induziert. Sie dient dem Nachweis belastungsinduzierter Wandbewegungsstörungen und damit der Ischämiediagnostik bei koronarer Herzerkrankung. Auch Klappenstenosen und Belastungsgradienten lassen sich funktionell beurteilen.

                               

 

In Zusammenarbeit mit der hiesigen Radiologie erfolgt die Schnittbildgebung mittels CT und MRT:

  • Kardiale Computertomographie: Die Kardio-CT ermöglicht eine hochauflösende Darstellung der Koronararterien (Koronar-CT-Angiografie), der Aorta und der Herzklappen. Sie ist indiziert bei unklarer Thoraxschmerzsymptomatik mit niedrigem bis intermediärem Risiko für eine koronare Herzerkrankung oder zur präprozeduralen Planung (z. B. TAVI-CT, Screening vor komplexen Eingriffen im Bereich der Mital- und Trikuspdialklappe). Die CT-Kalkscorebestimmung (Agatston-Score) dient der Risikostratifizierung asymptomatischer Patienten und V.a. eine koronare Herzerkrankung oder zur Bestimmung der Kalklast im Bereich der Aortenklappe. 
     
  • Kardiale Magnetresonsanztomographie: Die kardiale MRT ist das Referenzverfahren zur nicht-invasiven Darstellung der Myokardstruktur und -funktion. Sie erlaubt die exakte Volumen-, Funktions- und Gewebecharakterisierung (z. B. Myokardfibrose, Myokarditis, Infarktnarben) sowie die Durchblutungsdiagnostik mittels Stress-Perfusions-MRT. Die MRT ist besonders hilfreich bei Kardiomyopathien, entzündlichen Herzerkrankungen und zur Vitalitätsbeurteilung vor Revaskularisation.
     

In Zusammenarbeit mit der Nuklearmedizin erfolgt die Durchführung von PET-CTs:

  • Kardiale Positronen-Emissions-Tomografie kombiniert mit Computertomografie (PET-CT): Das kardiale PET-CT (Positronen-Emissions-Tomografie kombiniert mit Computertomografie) ist ein hochspezialisiertes bildgebendes Verfahren zur Beurteilung der Myokardperfusion, des Zellstoffwechsels und entzündlicher Prozesse im Herzen. Es ermöglicht eine quantitative Analyse der Durchblutung sowohl in Ruhe als auch unter Belastung und bietet damit eine sehr hohe Sensitivität zum Nachweis einer koronaren Herzkrankheit, insbesondere bei komplexen Fällen oder unklaren Befunden anderer Verfahren. Darüber hinaus wird das PET-CT zur Detektion von aktiven Entzündungen, z. B. bei Vaskulitiden, Endokarditis, Sarkoidose oder Klappenprotheseninfektionen, eingesetzt. Durch die Kombination mit CT erhält man zusätzlich anatomische Informationen über Koronararterien, Klappen und Gefäße. Das kardiale PET-CT ist besonders bei Patienten mit eingeschränkter Aussagekraft anderer bildgebender Verfahren oder komplexer kardiovaskulärer Fragestellung von großer Bedeutung.
     

Die kardiale Bildgebung ist ein wesentlicher Bestandteil der modernen Kardiologie. Je nach klinischer Fragestellung stehen komplementäre Verfahren zur Verfügung, die – sinnvoll kombiniert – eine präzise Diagnostik und patientenindividuelle Therapieplanung ermöglichen.